"Halt die Fresse, Bitch"

Eine Umfrage zur Jugendsprache am RSI Eupen

 

Gesprächspartner: Frau Fickers (Erzieherin, 27 Jahre)

 

Welche Jugendwörter werden am häufigsten verwendet?

"Halt die Fresse, Bitch"

 

Kennen Sie das Jugendwort 2013?

Nein, keine Ahnung. Und was ist es?

 

Es ist Babo.

Ok, das Wort habe ich noch nie gehört.

 

Was denken Sie, was Babo bedeutet?

Ich habe das einmal im Fernsehen gehört, aber ich weiß es leider nicht mehr. Keine Ahnung. Ist das eine Beleidigung?

 

Nein. Können Sie sich noch an manche Jugendwörter aus ihrer Kindheit erinnern?

Oh, aus meiner Jugendzeit. Ja, das, was für euch heutzutage "Bitch" ist, war bei uns das Wort "Aue".

 

Glauben Sie, dass die Jugendsprache einen negativen Einfluss auf die deutsche Rechtschreibung hat?

Nein, das glaube ich nicht.

 

 

Gesprächspartner: Gaven Guske und Marlo Krings (beide 14 Jahre alt und Schüler des RSI)

 

Welche Jugendwörter werden am häufigsten verwendet?

"Alter", "Fick dich", "Junge", "Bruder" und "Digga".

 

Kennt ihr das Jugendwort 2013?

Uhm, war das nicht Babo?

 

Ja genau. Wisst ihr denn, was Babo bedeutet?

Marlo: Ja, der King oder der Herrscher, Boss.

Gaven: Ja, der Boss ist fame.

 

Hat die Jugendsprache einen negativen Einfluss auf die deutsche Rechtschreibung?

Ja, wegen der ganzen Abkürzungen und so.

 

Was sollte für euch das Wort des Jahres 2014 werden?

Marlo: Digga.

Gaven: Von mir aus kann Babo das Wort 2014 bleiben.

 

 

Gesprächspartner: Schüler aus dem RSI, die aber anonym bleiben wollen

 

Welche Jugendwörter werden am häufigsten verwendet?

"Alter", "Halts Maul", "Otto", "Bruder", "Was geht", "Wichser" und "Penis".

 

Kennt ihr das Jugendwort 2013?

Keine Ahnung, vielleicht Yolo oder Swag.

 

Nein, es ist das Wort "Babo".

Ach stimmt ja, Babo.

 

Wisst ihr denn, was Babo bedeutet?

Der Boss ist fame, heißt es eigentlich.

 

Hat die Jugendsprache einen negativen Einfluss auf die deutsche Rechtschreibung?

Ja, auf jeden Fall, Alter.

Schönheit um jeden Preis

Kim Kardashian. Foto: dpa
Kim Kardashian. Foto: dpa

Von Jennifer Makangu

 

Jede Kultur versteht etwas Anderes unter Schönheit, und das Ideal hat sich über die Generationen verändert. Im 16. Jahrhundert z. B. galt eine Frau als schön, wenn sie einen üppigen Körper hatte, ungeschminkt war und lockiges herunterhängendes Haar hatte. Heutzutage ist es anders...

 

Sehr viele Mädchen, aber auch immer mehr Jungen wollen ihren Körper unbedingt verändern, indem sie ständig hungern oder sich erbrechen. Schon im frühen Alter haben viele Jugendliche den Wunsch, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen, wünschen sich zum 16. Geburtstag eine Fettabsaugung, zum 18. eine Brustvergrößerung oder eine Botox-Behandlung.

 

Eine krumme Nase, zu kleine Brüste, zu dicke Beine? Woher kommen all diese Zweifel?

Durch die Medienwelt lassen sich die Jugendlichen mehr und mehr beeinflussen. Sie wünschen sich alle ein makelloses Aussehen wie die Stars. Menschen wie Angelina Jolie und Kim Kardashian werden zu ihren Vorbildern. Die Medien vermitteln den Jugendlichen, dass ihre eigene Figur von der Norm abweicht. Deshalb äußern mehr und mehr junge Menschen den Wunsch nach einer Schönheitsoperation. Doch die Risiken werden von ihnen oft übersehen.

 

Jugendliche kennen Risiken nicht

Eine Operation im frühen Alter kann langfristige Schäden verursachen. Oft sind verschiedene Körperteile noch nicht ganz ausgewachsen, was nach dem Eingriff zu Komplikationen führen kann. Entstandene Narben können sich vergrößern; dieses Risiko ist insbesondere bei einer Brustvergrößerung sehr groß. Wenn sich eine Narbe im Gewebe um das Implantat bildet und der Wachstumsschub erfolgt, verhärtet sich die Brust, und es kommt zu einer Entstellung dieser. Kollagenhaltige Substanzen können im Körper allergische Reaktionen hervorrufen. Man sollte sich ebenfalls darüber im Klaren sein, welche Risiken eine Vollnarkose beinhaltet.

Jugendliche sollten die Entscheidung für eine Schönheitsoperation nicht alleine treffen, sondern sich auf jeden Fall ärztlichen Rat suchen. Eine deutsche Trendstudie im Jahr 2013 ergab, dass Jugendliche bereit wären, in ihren Wahn mehr als 7500€ zu investieren.

 

Fazit

Bevor man sich solch einer Operation unterzieht, sollte man sich zunächst folgende wesentliche Frage stellen: Ist die angestrebte Veränderung das Risiko wert, das mit dem Eingriff einher geht? Eine Schönheitsoperation bei einem Jugendlichen macht nur dann Sinn, wenn bei den Betroffenen schwere psychische Belastungen vorliegen. Es spricht nichts dagegen, wenn eine Person, die bereits im Kindesalter mit Hänseleien bezüglich ihres Aussehens zu kämpfen hatte, ihren optischen Makel beseitigen lassen möchte, jedoch sollten von den Medien ins Leben gerufene Modetrends bei der Entscheidung nur eine untergeordnete Rolle spielen.

 

Mood Food - Nahrungsmittel, die glücklich machen?

Von Délia Kalff

 

Schokolade macht glücklich, warmer Pudding tröstet. Weiß doch jeder! Aber stimmt das auch? Oder hängt es eher von den persönlichen Erfahrungen eines jeden Menschen ab, welche Nahrungsmittel welche Stimmung auslösen? Eines ist auf jeden Fall sicher: Essen macht glücklich, Nicht-Essen dagegen macht uns unglücklich! Gibt es Nahrungsmittel, die uns besonders glücklich machen? So genanntes „Mood Food“ wird meist mit dem „Glückshormon“ Serotonin in Verbindung gebracht. Depressiven Menschen mangelt es an diesem Botenstoff, der zum Beispiel in Bananen und Kakao enthalten ist. Wer diese Lebensmittel isst, sollte dementsprechend also auch bessere Laune bekommen. Oder doch nicht?

 

Die Chemie muss stimmen

Zwar nimmt man Serotonin durch bestimmte Nahrungsmittel wie Nüsse und Ananas durchaus auf; es gelangt in den Körper, aber nicht dorthin, wo es auf die Stimmung wirken könnte, - und macht dementsprechend nicht mehr oder weniger glücklich als anderes Essen. Serotonin kann die „Blut-Hirn-Schranke“ nicht überwinden, eine Art Filter, der nur bestimmte Substanzen durchlässt; darunter den Eiweißbaustein Tryptophan, eine Vorstufe von Serotonin. Allerdings reicht es nicht aus, Lebensmittel mit viel Tryptophan - wie Parmesan oder Cashew-Kerne - zu essen. Denn Tryptophan konkurriert mit anderen Eiweißbausteinen um die Aufnahme ins Gehirn.

Es ist also ein ziemlich komplizierter Prozess, um durch Essen glücklich zu werden! So wie es aussieht eine reine Zufallskombination. Biochemiker und Physiologen empfehlen warme Milch mit Honig, Nudeln mit Parmesan, Datteln oder reife Bananen.

 

 

Stimmt alles nicht!

Ärzte und Psychologen sind dagegen anderer Meinung. Sie behaupten, dass Lebensmittel die Stimmung nicht allein durch ihren Geschmack beeinflussen. Sie verändern die Laune nur dann, wenn die Umgebung stimmt und man Positives mit ihnen verbindet. Essen, das glücklich macht, ist meist an eine bestimmte Situation gekoppelt. Waren wir als Kind besonders hungrig, und Oma hatte eine bestimmte Suppe gekocht, so werden wir diese Suppe wahrscheinlich unser Leben lang lieben. Wer einen bestimmten Kuchen immer auf schönen Geburtstagsfeiern genossen hat, wird den Geschmack automatisch an die positive Situation koppeln.

 

Gab es irgendwann etwas, das wir nicht mochten und trotzdem essen mussten oder gegessen haben, werden wir es jahrelang nicht mögen. Folglich lässt sich „Mood Food“ für die Allgemeinheit nicht definieren. Jeder hat seine individuellen „Glücklichmacher“!

 

Die Situation muss stimmen

Wie lecker können doch ein paar einfache Spaghetti und ein billiger Rotwein schmecken, wenn man die Mahlzeit mit Freunden genießt, dabei Spaß hat und viel lacht. Aber ein 100-Euro-Wein würde mit Sicherheit nicht schmecken, wenn wir ihn allein, hastig aus einem Pappbecher und zwischendurch trinken würden. Ob Nahrung unsere Stimmung hebt, hängt also in vielen Fällen von der Situation ab.

 

Schokolade erinnert an Geborgenheit

Gerade der Hang zu Schokolade und Co. wird vielen Menschen bereits kurz nach der Geburt unbewusst  antrainiert. Weil Muttermilch leicht süß ist und die meisten Babys beim Stillen sehr zufrieden an der Brust der Mutter liegen, wird Süßes oft noch Jahrzehnte später mit Geborgenheit verbunden. Diese Koppelung kann freilich irgendwann auch zu Problemen führen. Selbst wenn Mood Food in Form von Keksen, Kuchen oder Schokolade  kurzfristig für Freude und Entspannung sorgen mag, bringt es langfristig womöglich unerwünschte körperliche und psychische Begleiterscheinungen mit sich. Essstörungen oder Übergewicht machen sicher nicht glücklich.

Dass typischerweise kalorienreiches Essen und nicht Salat und Knäckebrot zu Mood Food gezählt wird, hat allerdings einen guten Grund: Unser Belohnungssystem hatte evolutionsbiologisch nur ein Ziel: so alt zu werden, dass man sich fortpflanzen kann. Da Kalorien knapp, Hunger und Mangelernährung hingegen verbreitet waren, habe der Mensch, um zu überleben, vor allem Lebensmittel mit hoher Energiedichte zu sich nehmen müssen. „Kalorien belohnt der Körper mit einem guten Gefühl“, sagt der Ernährungspsychologe Thomas Ellroth, und typische Kalorienquellen sind nun einmal Fette und Kohlenhydrate.

 

Überbewerten solle man den Effekt allerdings nicht. Bei „echten Depressionen“ sollte man Lebensmittel nicht als Heilmittel benutzen. Das ist viel zu gefährlich. Da gehört man in die Hand eines Arztes.

Illegale Nashornjagd nimmt kein Ende

Nashorn-Wilderei in Südafrika. Foto: dpa
Nashorn-Wilderei in Südafrika. Foto: dpa

Von Yardim Benan

 

Aufgespürt, erschossen und des Hornes beraubt. Das ist das Schicksal eines Nashorns in Afrika. Noch  immer wird auf Rhinozerosse illegale Jagd in den Savannen Afrikas gemacht, da sie eine äußerst lukrative Einnahmequelle darstellen.

 

Das Horn erzielt auf dem asiatischen Markt einen hohen Preis, denn es soll angeblich Wunder bewirken. Man glaubt, dass es Fieber bekämpfen, den Kater abmildern und sogar Krebs bekämpfen kann. Tatsächlich haben Forschungen ergeben, dass es überhaupt keine heilende Wirkung besitzt. Rund 40.000 Euro bringt ein Kilo Horn ein, dabei wird dieses zunächst zu Pulver verarbeitet und anschließend an den Käufer gebracht.

 

Zurzeit leben nur noch 4.000 Spitzmaulnashörner in Afrika. Vor etwa 50 Jahren waren es noch rund 70. 000 Einzeltiere. Auch das Breitmaulnashorn stand kurz vor dem Aussterben im Jahr 1995, als  die afrikanische Regierung begann, verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ihre Anzahl ist inzwischen auf 14.500 Exemplare angestiegen, wohingegen im Kongo nur noch 4 Einzeltiere in der Wildnis vorkommen.

 

Trotzdem steigt die illegale Jagd auf das Nashorn, da die Nachfrage immer größer wird, sodass mittlerweile sogar Wilderer aus Asien Jagd auf die imposanten Riesen machen. Mithilfe von modernster Technologie, wie etwa voll automatischen Gewehren mit Schallschutzdämpfern, Helikopterunterstützung bis hin zum Nachtsichtgerät, schreitet die Ausrottung immer mehr voran. Die Wildhüter hingegen sind nur schlicht ausgestattet und weitgehend nicht genügend ausgebildet, um eine direkte Konfrontation mit den Wilderern zu überstehen, da diese meist in Schusswechseln mit Opfern ausarten.

 

Die meisten der noch in freier Wildbahn lebenden Nashörner werden in Nationalparks untergebracht. Dabei werden sie zunächst betäubt und mithilfe von Hubschraubern transportiert. Die Wildparkreservate bieten den Tieren eine größere Überlebenschance, sodass  die Zahl der Nashörner ansteigen kann. Aber auch dort leben sie in ständiger Gefahr, da die Wilderer keine Hemmungen haben, selbst solche Parks als Ziel für ihre kriminellen Machenschaften aufzusuchen. Deshalb werden den Nashörnern zur Vorsichtsmaßnahme die Hörner abgeschnitten; ein Vorgang, der alle drei Jahre wiederholt werden muss, da das Horn schnell nachwächst. Die abgeschnittenen Hörner werden anschließend in Lagerungsstätten aufbewahrt und für Forschungszwecke verwendet. Dadurch werden die Tiere gerettet, auch wenn man diese Methode als fragwürdig betrachten kann.  Dennoch ist es in vielen Fällen die letzte Hoffnung, die den Nashörnern noch bleibt, denn ohne ihr Horn stellen sie für die Wilderer keine interessante Beute mehr dar.

Frauenbeschneidung - eine grausame Folter

Von Yardim Benan

 

Die weibliche Genitalverstümmelung gehört weltweit zu den häufigsten Formen des Kindesmissbrauchs und kommt sogar in Belgien vor. Bisher wurden mehr als 140 Millionen Mädchen und Frauen Opfer dieser grausamen Tradition, die überwiegend in den afrikanischen Ländern wie Somalia, Ägypten und Mali, Asien sowie im Nahen Osten besteht. Laut Studien des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF werden  20 % der Mädchen im Süden Afrikas weiterhin gezwungen, diese Folter zu erleiden, obwohl der Rest der Welt versucht, diese menschenunwürdige Tradition abzuschaffen.

 

Physische und soziale Schäden 

Assita Kanko, eine Frau aus Burkina Faso, Opfer solch eines Verbrechens,  wagte sich an die Öffentlichkeit und berichtete   von ihren Erlebnissen mit dieser Praxis. „ Frauenbeschneidung ist nicht nur physisch gewalttätig sondern auch sozial gefährlich. Die Frauen glauben, dass sie minderwertig sind, weil man ihnen etwas abgenommen hat“.

Sie selbst wurde im Alter von 5 Jahren beschnitten. Auch wenn der Eingriff an sich sehr schmerzhaft war, so kam der eigentliche Schmerz Jahre später, als sie sich zum ersten Mal in einen Mann verliebte. „Als ich das erste Mal verliebt war, wusste  ich nicht, ob ich mich anders verhalten sollte aufgrund meiner Beschneidung. Musste ich  meine Verstümmelung durch zusätzliche Liebe überdecken, um flexibler zu sein? Doch schließlich konnte ich mich überwinden, unabhängig wer ich bin und was mir fehlt.“

Ebenfalls mit 5 Jahren wurde das somalische Fotomodel Waris Dirie als Nomadenmädchen ohne jegliche Betäubung beschnitten.  Eine Zigeunerfrau schnitt ihre Genitalien mit einem schmutzigen Rasiermesser ab, während ihre Mutter sie dabei festhielt. Ihre Augen wurden verdeckt, und ihr wurde eine Wurzel in den Mund gesteckt, auf die sie beißen sollte, um nicht vor Schmerz ihre eigene Zunge abzubeißen.

„Dieser Schmerz ist nicht mit Worten auszudrücken. Ich höre noch heute die Geräusche, wie das stumpfe Messer durch meine Haut durchdrang. Ich denke an das Zittern meiner Beine und an all das viele Blut, bevor ich in Ohnmacht fiel. Als ich wieder zu mir kam, war mein erster Gedanke, dass es endlich vorbei ist“, schrieb Dirie in ihrem Buch Wüstenblume, das sie 2005 veröffentlichte.

 

Auch in Belgien

Auch bei uns gehört diese grausame Praxis noch nicht der Vergangenheit an, denn laut Assita Kanko kann man dies nur erreichen, indem ein Umdenken bei den Eltern stattfindet. Sie müssen überzeugt werden, dass ihre Traditionen und ihr Glauben eine völlig falsche Auffassung der Frau darstellen und dass sie im Unrecht sind.

 

Statistiken des Instituts für Tropenmedizin in Antwerpen haben ergeben, dass ungefähr 4.000 Mädchen in Belgien  in Zukunft beschnitten werden sollen, von denen mehr als die Hälfte jünger als 5 Jahre ist. Dabei laufen sie Gefahr, entweder in Belgien oder während der Ferien in ihrem Heimatland beschnitten zu werden.

 

Man geht davon aus, dass sich in unserem Land die Anzahl Frauen, die beschnitten wurden, verdoppelt hat. Grund dafür könnte der Anstieg von Zuwanderern aus den Ländern sein, in denen solche Praktiken erlaubt sind.

 

Seit 2001 ist die Beschneidung von Frauen in Belgien strafbar, und wer sie begeht, riskiert bis zu zehn Jahre Gefängnisstrafe. Trotzdem gibt es bisher noch keine Verurteilungen: Das Schamgefühl, welches die  betroffenen Personen empfinden, aber auch die Überzeugung, dass solche Praktiken unerlässlich sind, führen zum Stillschweigen.

 

Beraubung der sexuellen Lust

Ziel einer weiblichen Beschneidung ist es, die sexuellen Triebe einer Frau zu unterdrücken und so das Fremdgehen zu verhindern, um das Mädchen auf das Leben einer erwachsenen Frau vorzubereiten oder um die Fruchtbarkeit einer Frau sowie die Überlebenschance von Kindern zu steigern. Tatsächlich ist diese Praktik völlig wirkungslos und verursacht nur unvorstellbare Schmerzen.

 

Bei einer völligen Beschneidung wir die Wunde meisten mit einer Angelschnur verbunden, dabei wird eine genitale Öffnung freigelassen, damit ermöglicht wird, dass Urin oder Menstruationsflüssigkeit ausgestoßen wird.  Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Folter – die Infibulation.

 

Frauen, die solch einer Folter unterzogen wurden, erleben am Tag der Hochzeitsnacht ihre eigene Hölle auf Erden, denn sie werden oftmals von einer Hebamme oder ihrem Mann mit einem Messer aufgeschnitten. Bei manchen Frauen wird nach dem Geschlechtsverkehr die Wunde erneut zugenäht.

 

Folgen

Die Folgen einer solchen Genitalverstümmelung sind unberechenbar. Die Opfer leiden meistens an schweren inneren Blutungen, starken Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs, Inkontinenz, Zysten bis hin zu komplizierten Infektionen und Unfruchtbarkeit. Zudem führt eine Beschneidung zu Komplikationen bei der Geburt und fördert somit das Risiko einer Totgeburt.

 

Ein Offener Brief zu den Umbauarbeiten am RSI Eupen

Das RSI befindet sich seit dem 1. Januar 2011 im Umbau. Die Bauphase, die in vier Abschnitte eingeteilt wurde, soll insgesamt vier Jahre dauern. Deshalb finden Teile des Unterrichts in Containern statt. Dieses Bauprojekt wird im Rahmen des PPP-Projektes durchgeführt. Insgesamt werden neun Schulen an drei verschiedenen Standorten in Eupen nicht nur renoviert sondern auch teilweise komplett neugebaut. Am RSI werden bestehende Gebäude renoviert und einige auch abgerissen und neugebaut. Das bringt aber auch Komplikationen mit sich. Dazu veröffentlichen wir einen offenen Brief dreier RSI-Schüler:

 

Liebe Verantwortlichen,

 

wir Schüler des RSI Eupen möchten uns bei allen Menschen bedanken, die sich für unsere neue noch im Umbau befindliche Schule eingesetzt haben. Wir sind der Überzeugung, dass die neue Schule die Lust am Lernen verstärken wird. Wir haben uns sowohl über die neue Aula, die sogenannte Agora, als auch über das neue Schulrestaurantz sehr gefreut.

Doch unserer Meinung darf man auch einige Punkte nicht verschweigen. Unsere aus 23 Schülern bestehende Klasse saß oft in zu kleinen Containern, die darüber hinaus nicht immer richtig geheizt werden konnten. Im Container des Geschichtsraumes zum Beispiel funktionierten zwei von drei Heizkörpern nicht. Der Lärm der Bauarbeiten störte regelmäßig den Unterricht, und nicht selten mussten wir bei einem Klassenwechsel die stark befahrene Vervierser Straße überqueren. Bitte verstehen Sie uns nicht falsch, aber diese Zeit war für uns Schüler nicht einfach. Das scheint die Öffentlichkeit leider übersehen zu haben. Wenn wir in drei Wochen aus dem Praktikum zurückkehren, soll das Container-Leben vorüber sein. Darauf freuen wir uns sehr.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Von Félicie Thonnard, Jenny Schöpges und Fabienne Barz, Schülerinnen der 5. TB Sprachen + Mediengestaltung, RSI Eupen.

Fabienne Barz ist Tanz-Europameisterin

Tanz ist nicht gleich Tanz. Viele würden das Tanzen als einfache Körperbewegung bezeichnen, doch ist es viel mehr als das. Besonders dann, wenn es zum Hochleistungssport wird. Fabienne Barz ist in der  Tanzgruppe der „KV De Waggelerre“ aus `s Gravenvoeren (in der Nähe von Aubel) aktiv. Die Schülerin des RSI Eupen übt dort Garde- und Showtanz aus. Die Internetredaktion hat sich mit ihr über das zeitintensive Hobby unterhalten.

 

J1T: Wie bist du zum Tanzen gekommen?

Fabienne: Ich habe mich schon immer fürs Tanzen begeistert. Schon als kleines Kind habe ich auf Musik meine eigenen Tänze erfunden.  Ungefähr mit vier Jahren ging ich zum Ballett, merkte aber schnell, dass diese Art von Tanz mir zu langweilig wurde. Also begann ich mehr oder weniger durch Zufall mit dem Garde- und Showtanz.

 

J1T: Wie lange tanzt du schon bei der KV De Waggelerre in ’s Gravenvoeren?

Fabienne: Wie gesagt, ich tanze schon seit meinem vierten Lebensjahr, aber erst seit zwei Jahren bei den Waggelerre in ’s Gravenvoeren und ich fühle mich dort pudelwohl. Unser Verein nimmt jeden auf, der Spaß am Tanzen hat und wir sind wie eine große Familie.

 

J1T: Was ist denn so speziell am Garde- und Showtanz?

Fabienne: Gardetanz ist ein moderner Mariechentanz, den man aber nicht mehr mit den alten Tänzen der Tanzmariechen vergleichen kann. In dieser Tanzrichtung liegen die Schwerpunkte auf Präsentation, Synchronität, Haltung, Ausdruck, Choreografie und Bühnenausnutzung bei der Ausführung der einzelnen einstudierten Schritte und Schwierigkeiten. Jeder Tanz muss mindestens 15 Schwierigkeiten enthalten. Hierzu gehören unter anderem Räder, Kerze, Mühle, Wilin Draai, Überschläge vor- und rückwärts etc. Beim Showtanz unterscheidet man die Kategorien „Charakter“ und „Modern“. Während in der Kategorie „Charakter“ ein Thema tänzerisch dargestellt wird, kann man in der Kategorie „Modern“ seiner Phantasie freien Lauf lassen. Hier bringen am Anfang auch alle Tänzer ihre Ideen mit ein.

 

J1T: Wie heißen denn die Gruppen vom KV De Waggelerre Voeren?

Fabienne: Als erstes will ich die Gruppe Butterflies erwähnen. Sie sind die kleinsten und jüngsten Tänzer unseres Vereins (vier bis neun Jahre). Sie tanzen „Garde“ in der Klasse Junioren Ehrendivision. Als nächstes haben wir den Showtanz der Kleinen. Sie haben das Thema „Zirkus“ und es ist ziemlich lustig, wie sie das an den Mann bringen. Sie tragen natürlich alle entsprechende Kostüme (Löwen, Clown, Zauberer, Akrobaten etc.) und sind ganz schön geschminkt. Die sehen dann einfach süß aus. Die Kulissen und die Musik müssen natürlich auch zum Thema passen. Dann kommen wir zur Jugend-Garde-Gruppe (elf bis 15 Jahre), die sich die „Dragons“ nennen. Sie sind jetzt schon sechsmal  hintereinander Europameister und Belgischer Meister geworden und tanzen in der Klasse Ehrendivision. Jetzt kommen wir zu meinen Gruppen. Meine Garde-Gruppe heißt „Eagles“ und wir tanzen in der Kategorie Hauptklasse Ehrendivision. Wir sind fünf Mal hintereinander Belgischer Meister und Europameister geworden. Zum Schluss kommt meine Showtanz-Gruppe modern, die sich „Snipers“ nennt. „Snipers“ sind Scharfschützen und genau so scharf wird bei uns getanzt. Diese Art von Showtanz geht schon mehr in die Richtung Jazz und Hip Hop.

 

J1T: Wie oft trainiert ihr in der Woche?

Fabienne: Wir trainieren zweimal pro Woche das ganze Jahr durch. Nur kurz vor den Meisterschaften trainieren wir häufiger (fast jeden Tag). Nach der Europameisterschaft, die dieses Jahr in Österreich stattfindet, fängt alles wieder von vorne an.

 

Das Gespräch führten Félicie und Jenny.

Nachstehend findet ihr ein Video von Fabiennes Gardetanz-Gruppe, den „ Eagles“, bei einem Qualifikationsturnier für die Europameisterschaft. 

 

Wer Lust hat, einmal bei einem Training vorbeizuschauen und mitzutanzen, der kann sich bei Fabienne melden. Ihre Email-Adresse lautet fabienne.barz@hotmail.com